Unverzichtbar in der Elektroindustrie: EDI

Mehr Effizienz für eine ganze Branche – dank elektronischem Datenaustausch

Die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie ist einer der größten Industriebranchen Deutschlands. Mit etwa 220 Milliarden Euro Gesamtumsatz im Jahr 2024 liegt sie hinter dem Maschinenbau auf Platz 2 – noch vor der Automobilindustrie – und sichert rund 900.000 Arbeitsplätze. Kein Wunder also, dass im Tagesgeschäft zwischen Herstellern, Großhändlern, Handwerksbetrieben und Dienstleistern riesige Mengen an Geschäftsdaten wie Bestellungen, Lieferavise und Rechnungen ausgetauscht werden. 
Gleichzeitig steht die Branche enorm unter Druck. Kundenanforderungen werden individueller, Lieferketten komplexer – und Prozesse idealerweise immer effizienter. Aktuelle Zahlen des ZVEI e. V., dem Verband der Elektro- und Digitalindustrie, sprechen eine klare Sprache: Im April 2025 lagen die Erlöse mit 17,9 Milliarden Euro um 3,4 Prozent unter dem Vorjahr und die Zahl der Beschäftigten sank um knapp zwei Prozent.
 

Mit Produkten und Prozessen punkten

Doch wie können (oder müssen) Unternehmen der Elektrobranche reagieren? Klar, in Zeiten von Smart Home, erneuerbaren Energien, Elektromobilität, Industrie 4.0 und moderner Halbleitertechnologien punkten genau die Marktakteure, die in Produktinnovationen investieren. Dass 17 Prozent aller „Hidden Champions“ in Deutschland in der Elektroindustrie zuhause sind, ist also kein Zufall.
Doch die Lösung liegt nicht nur in neuen Produkten, sondern auch in effizienten Prozessen. Wer am Markt vorne dabei sein möchte, braucht im Hintergrund vor allem eines: stabile, skalierbare und digitale Abläufe. Und genau hier kommt Electronic Data Interchange (EDI) ins Spiel. Doch von vorne…
 

Schnelllebig, datenintensiv, komplex: Was die Elektroindustrie auszeichnet

Genau wie jede andere Branche, hat auch die Elektroindustrie ihre Besonderheiten. Diese zu kennen und zu verstehen, ist die Grundlage, um Geschäftsprozesse zu optimieren. Lassen Sie uns hier also genauer hinschauen:

1. Enorme Produktvielfalt: Ein Elektrogroßhändler mit einer Million Artikeln im Sortiment? Das ist keine Seltenheit. Ein Hersteller bietet oft tausende von Artikeln, von denen es wiederum unzählige Varianten gibt. Bei gleichzeitig oft kurzen Innovationszyklen steigt die Menge an technischen Spezifikationen schnell ins Unermessliche. Hinzu kommen häufige Produkt- und Sortimentsanpassungen, sodass Artikelstammdaten und Verfügbarkeiten ständig aktualisiert werden müssen – Informationen, auf die Geschäftspartner im Tagesgeschäft jederzeit schnell und sicher zugreifen möchten.

2. Standards und Produktklassifizierungen: Um bei dieser Flut an Produktstammdaten den Überblick zu behalten und die Grundlage für eine fehlerfreie, schnelle Kommunikation zu schaffen, braucht es Standards. In der Elektrobranche führt daher kein Weg an ECLASS zur Klassifizierung von Produkten und Dienstleistungen sowie an ETIM als technisches Modell mit Produktklassen und -merkmalen vorbei. Ebenfalls von großer Bedeutung: BMEcat, ein standardisiertes Austauschformat für Katalogdaten.

3. Wertschöpfung und Partnernetzwerke: Vom Hersteller direkt zum Endkunden? Das ist in der Elektroindustrie eher die Ausnahme. Meist sind Wertschöpfungsketten komplex, Absatzwege mehrstufig und viele Partner sind involviert. Hersteller, Großhandel, Handwerk, Einzelhandel, Logistiker und Zulieferer – hier muss alles Hand in Hand gehen, auch über Ländergrenzen hinaus.
Ein Elektrounternehmen, das bei derart großen Daten- und Belegmengen seine Prozesse effizient gestalten will, braucht also eine strukturierte und durchgängige Datenbasis. Und idealerweise eine Lösung, um den Austausch all dieser Informationen zu automatisieren, zu standardisieren und in Echtzeit zu ermöglichen. Und damit sind wir wieder bei EDI!
 

EDI, die Antwort auf Effizienz- und Automatisierungsdruck in der Elektroindustrie

Bestellungen per E-Mail, Lieferscheine auf Papier, Rechnungen als PDF: Für Unternehmen, die ihre Geschäftskommunikation noch manuell abwickeln, ist es höchste Zeit, sich genauer mit EDI auseinanderzusetzen. Der elektronische Datenaustausch ist ein etabliertes Verfahren, um strukturierte Geschäftsdaten direkt und in Echtzeit zwischen IT-Systemen von Unternehmen auszutauschen. Automatisiert, standardisiert und ohne Medienbrüche. Dafür werden Daten in einem festgelegten Format (Nachrichtenstandard) übertragen und können dann von beiden Seiten direkt digital verarbeitet werden.

Diese Vorteile bringt Ihnen EDI:

Prozesse verbessern

Manuelle Dateneingabe kostet Zeit und ist fehleranfällig. EDI automatisiert Ihre Abläufe im Hintergrund und sorgt für schnellere und sichere Abläufe.

Kosten senken

Weniger Papier, weniger Korrekturen, weniger manuelle Arbeit: Mit EDI reduzieren Sie Ihre laufenden Kosten spürbar.
 

Fehler reduzieren

Automatisierung und Standardisierung vermeiden Übertragungsfehler und Medienbrüche. Ihre Datenqualität steigt, ohne Mehraufwand für Sie. 

Effizienz steigern

Daten fließen in Echtzeit zwischen Systemen. Das verbessert Ihre Supply-Chain-Prozesse und ermöglicht Just-in-time-Produktion und -Lieferung.

Zeit gewinnen

Wiederkehrende manuelle Aufgaben entfallen. So kann sich Ihr Team auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren.
 

Kundenzufriedenheit erhöhen

Zuverlässige, schnelle Abläufe schaffen Vertrauen und sorgen für stabile Partnerschaften entlang Ihrer gesamten Lieferkette.
 

Und so sehen zuverlässige Datenflüsse mit EDI in der Praxis dann beispielsweise aus: Anstatt dass ein Handwerksbetrieb beim Großhandel die Verfügbarkeit eines Produkts per Mail anfragt und dieser wiederum beim Hersteller nachhakt, kann per EDI genau dieser Prozess in Sekundenschnelle abgewickelt werden – von ERP-System zu ERP-System. Und in der Logistik? Dort hilft EDI, Lagerbestände aktuell zu halten und Produktion und Lieferungen smart zu steuern.
Auch bei der Rechnungstellung sorgt EDI-Kommunikation für niedrigere Kosten und einen spürbaren Zeitgewinn. So kommt eine Studie von Sage 2024 zu dem Ergebnis, dass kleine Unternehmen durch die Umstellung auf die elektronische Rechnungsstellung rund 13.500 Euro pro Jahr sparen können und sich die Bearbeitungszeit für Rechnungen halbieren lässt.
 

EDIFACT: Der EDI-Standard der Elektroindustrie

Beim elektronischen Datenaustausch setzt die Branche auf den international führenden EDI-Standard EDIFACT und dessen Subset EDILEKTRO. Im Tagesgeschäft kommen dann typischerweise folgende Nachrichtentypen zum Einsatz:

  • ORDERS für Bestellungen (Orders)
  • ORDRSP für Auftragsbestätigungen (Orders Response)
  • DELJIT für Vorgaben zu einer Just-In-Time-Lieferung (Delivery Just In Time)
  • PRICAT für Preislisten und Produktkataloge (Price Catalogue)
  • INVRPT für einen Lagerbestandsbericht (Inventory Report)
  • DESADV für ein Lieferavis (Despatch Advise)
  • RECADV für eine Wareneingangsbestätigung (Receiving Advice)
  • INVOIC für eine Rechnung (Invoice)
     

Schnelle Antworten statt Warteschleife – dank ELGATE

Doch was, wenn ein Großhändler ein dringend benötigtes Bauteil nicht auf Lager hat? Wie findet er heraus, welcher Hersteller am schnellsten liefern kann? Jede zusätzliche Anfrage verzögert den Prozess. Dass das schnell und digital gehen muss, war für die Branchenverbände VEG und ZVEI klar. Aus dieser Motivation heraus entwickelten sie 2007 gemeinsam mit der VRG ein sicheres, geschlossenes Informationssystem: ELGATE. Die Plattform ermöglicht den automatisierten Austausch von Verfügbarkeits-, Preis- und Auftragsdaten zwischen autorisierten Unternehmen aus Elektroindustrie und Elektrogroßhandel.
Damit ergänzt ELGATE klassische EDI-Prozesse gezielt dort, wo schnelle Auskünfte abseits standardisierter Dokumentenflüsse gefragt sind. Allein 2024 wurden mehr als 56 Millionen Abfragen über ELGATE verarbeitet. Jede davon hat E-Mails, Telefonate und Zeit gespart. Und genau wie bei der EDI-Kommunikation gibt es auch bei der „digitalen Datendrehscheibe“ verschiedene Nutzungsvarianten: integriert in Ihr ERP-System, integriert in einen Webshop oder per Weboberfläche.
 

EDI einführen? So gelingt Ihnen der einfache Einstieg

Ganz egal, ob Sie Händler, Hersteller oder Dienstleister in der Elektroindustrie sind: Wer wettbewerbsfähig bleiben möchte, kommt am elektronischen Datenaustausch nicht vorbei. Doch der Aufbau und Betrieb einer EDI-Infrastruktur erfordert Know-how, Ressourcen und Zeit – gerade bei komplexen Systemlandschaften oder vielen Geschäftspartnern. Für viele Unternehmen ist deshalb EDI-Outsourcing der effizientere Weg. Er ist planbar, skalierbar und ohne zusätzlichen IT-Ballast.
Entscheiden Sie sich für Fullservice, begleitet ein EDI-Dienstleister den gesamten Prozess von der Analyse Ihrer Ausgangssituation über die individuelle Umsetzung bis hin zum stabilen Betrieb im Tagesgeschäft. So wird aus der komplexen Herausforderung „EDI-Betrieb“ eine reibungslose Lösung, die im Hintergrund für Sie läuft und Ihnen im Alltag Entlastung schenkt. Und Sie? Sie können sich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: Ihr Kerngeschäft!

EDI nutzen & 
E-Rechnungspflicht automatisch erfüllen

Mit EDI (Electronic Data Interchange) optimieren Sie nicht nur den elektronischen Austausch von Geschäftsdokumenten – Sie erfüllen gleichzeitig automatisch die gesetzliche E-Rechnungspflicht!
 

Kontakt aufnehmen

Prozessoptimierung mit ELGATE

Das Informationsportal von Elektroindustrie und Großhandel - Sofortiger Informationsaustausch mit Ihren Partnern

  • Dürfen wir vorstellen? … Das ist ELGATE
  • 3 Partner ... eine gute Idee
  • Das sind Ihre Optionen ... Nutzungsvarianten
  • IHRE Anbindung ... Schritt für Schritt

Zum kostenlosen Whitepaper

Mehr Artikel


Lars Busch
Vertriebsberater Süd

Telefon: 0441 3907-125
Mobil: 0174 342 09 04
E-Mail: lars.buschvrg.de

Online-Terminvereinbarung


Tim Klockzien
Vertriebsberater Nord

Telefon: 0441 3907-315
Mobil: 0151 146 303 84
E-Mail: tim.klockzienvrg.de

Online-Terminvereinbarung

Haben Sie Fragen zum Thema EDI?

Wir helfen Ihnen gern weiter.

Nachricht schreiben