„Schicht im Schacht“ – die etwas andere Recruiting-Konferenz:

Ich war dabei!

Bereits im vergangenen Jahr gab es die erfolgreiche Erstausgabe der „Schicht im Schacht“, der etwas anderen HR-Konferenz, und auch dieses Jahr war es am 03. Mai 2024 wieder soweit. Rund 500 Experten kamen im einzigartigen Landschaftspark Duisburg-Süd zusammen, um auf drei Bühnen über neue Technologien und ganzheitliche Lösungsansätze im Recruiting zu sprechen. Auch unsere HR-Expertin Michelle Steinmetz war im Namen der VRG HR dabei und zieht für uns ein ganz persönliches Fazit. 

 

 

Michelle Steinmetz
Marketing & Sales VRG HR

„Zwischen Diversity, KI und Active Sourcing – die Welt des Recruiting befindet sich im Wandel, und wer in Zeiten des Fachkräftemangels Talente gewinnen möchte, darf eines nicht tun: Die Trends von Morgen verpassen! Genau aus diesem Grund hat Marcel Rütten, Initiator und HR-Experte, eine Recruiting-Konferenz ins Leben gerufen, die anders sein sollte – die ‚Schicht im Schacht‘. 

Für mich als HR-Newcomerin war es die erste Konferenz dieser Art, und ich fand: Marcel hat nicht zu viel versprochen, als er sie als die ‚ehrlichste und persönlichste Konferenz im Markt […]‘ beschrieb. 

Wo Industriekultur und HR zusammentreffen

Doch ich fange ganz von vorne an, nämlich mit dem Landschaftspark Duisburg-Süd, in dem die Schicht im Schacht stattfand. Wo früher tagtäglich Werksmänner malocht haben, finden sich noch heute Millionen Menschen jährlich ein, um das alte Stahlwerk und das umliegende Gelände zu erkunden. Von Klettermöglichkeiten über Wanderwege bis hin zu großen Events, wie auch die Schicht im Schacht – für mich war allein schon dieses industriekulturelle Erbe eine ganz besondere Location, die ich in einer Hüttenführung genauer kennenlernen durfte. 

Für die Konferenz selbst war der Gebläsehallenkomplex das Herzstück der Veranstaltung: Auf rund 2.200 m2 leuchteten die hohen Wände der fünf Hallen mit drei Speaker-Bühnen in allen Farben. Die alten Maschinenbestände und Schaltkästen des stillgelegten Stahlwerks bildeten so ein einzigartiges, beeindruckendes Ambiente – und schon allein das zu sehen, war ein echtes Erlebnis. 

Recruiting von Morgen entdecken

Dann hieß es ‚Vorhang auf‘ für die harte Realität – denn im Theatersaal ging es um wirklich funktionierende Recruitingstrategien: Welche sind die richtigen Wege, um sich auch noch 2030 erfolgreich als attraktives Unternehmen zu präsentieren und Talente für sich zu gewinnen? Auf der Bühne stellten sich neun Speaker dieser großen Frage. 

Ein Vortrag, der mir persönlich besonders in Erinnerung geblieben ist, war der von Kristina Lynn Müller: Sie zeigte auf Grundlage einer datenbasierten Argumentation, wie wichtig heute Vielfältigkeit (‚Diversity‘) ist. Ihre Botschaft: Hinter jedem Menschen steckt so viel mehr als bloß ein Alter, eine geschlechtliche Identität oder eine kulturelle Zugehörigkeit. Deshalb appellierte sie an die Zuhörenden, jede Bewerberin, jeden Bewerber in ihrer oder seiner individuellen Gesamtheit zu betrachten und vor allem zu fördern – denn noch nehmen rund 78 Prozent aller Führungskräfte kein kulturell diverses Talent-Recruiting wahr. Eine erschreckende Zahl, wenn man mich fragt.

Wie wichtig ein jeder Mensch für ein Unternehmen ist, machte auch die ehemalige Fußball-Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg deutlich, in ihrem Vortrag ‚Against All Odds - Wie Talente mehr Widerstandsfähigkeit entwickeln‘. Mich, als leidenschaftliche Fußballerin, hat es sofort gepackt. Doch was hat Recruiting mit Fußball zu tun? In ihrem gelungenen Transfer zeigte Voss-Tecklenburg, dass jeder Einzelne zum Erfolg des gesamten Teams beiträgt. Im Umkehrschluss bedeutet es: Ob Trainer am Spielfeldrand oder Führungskraft im Unternehmen – die Herausforderung ist es, Talente in ihrer Individualität zu fördern, um gemeinsam Großes zu erreichen!

Ein Blick hinter die Kulissen

In der Pumpenhalle ging es nicht so sehr um mögliche Recruitingstrategien, sondern um das, was bereits funktioniert. Vom Employer Branding über Active Sourcing bis hin zu der perfekten Stellenanzeige – acht Experten unterschiedlichster Branchen plauderten hier aus dem Nähkästchen. 

So auch Dr. Julian Stahl, der in seinem Vortrag ‚Wir machen blau – Blue Collar Recruiting‘die großen Recruiting-Herausforderungen im handwerklichen und technischen Bereich beschrieb, der nichts weniger als den größten Teil der Erwerbstätigkeit in Deutschland ausmacht. Mit Daten und Einblicken verdeutlichte er, worauf es bei Blue-Collar-Bewerbern wirklich ankommt, um sie nicht nur zu erreichen, sondern auch für sich zu gewinnen. 

Doch wer Bewerber von seinem Unternehmen überzeugen möchte, kann auch einen weitaus persönlicheren Weg wählen – Stichwort: Personal Branding. Ein Thema, das mich als LinkedIn-Newcomer brennend interessiert. Edi Bergmann stellte sich Fragen wie: Woran erkenne ich, ob ein Unternehmen gut ist? Wie zufrieden sind die Mitarbeiter wirklich? Welche Benefits bietet das Unternehmen? Unter dem Motto ‚Gib deinem Unternehmen ein Gesicht‘ stellte er vor, welchen Mehrwert und welche Chancen Personal Branding für jedes Unternehmen mit sich bringt, denn genau damit kann diese Fragen beantwortet werden.  

Auf ein Wort mit Deutschlands Experten

Wie ich festgestellt habe, gab es sehr viel über die neuesten Recruiting-Trends zu erzählen, aber auch zu diskutieren. Genau darum sollte es im Maschinenfoyer gehen: Unter dem Titel ‚Meet-the-Experts‘ kamen hier die Fachleute zusammen, um unterschiedlichste Recruiting-Themen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. 

Darunter auch Julia Kahle, Vera Koltermann und Sina Talvia, die sich in ihrer Diskussion dem Thema ‚Elternzeit‘ widmeten. Genauer genommen der Frage: Warum lohnt es sich, die Bindung zu Mitarbeitern in Elternzeit aufrechtzuerhalten? Und wie kann das überhaupt gelingen? 

Anhand von Case-Studies erarbeiteten sie gemeinsam unterschiedlichste Lösungsansätze, um an das Personalmanagement eines jeden Unternehmens zu appellieren. Meine persönliche Meinung dazu: In einer Welt voller Digitalisierung und geeigneten Softwarelösungen ist es doch eigentlich kein Problem mehr, den Kontakt zu Mitarbeitern in jeder Lebenssituation aufrechtzuerhalten. 

Irgendwann ist Schicht im Schacht 

Mein Fazit: Die Schicht im Schacht hat nicht nur ganz unterschiedliche Menschen aus allen Branchen zusammengeführt, sondern mit einer großen Bandbreite an Vorträgen und datenbasierten Erkenntnissen trotzdem sehr persönliche Einblicke in die Recruiting-Trends von Morgen ermöglicht. 

Was mich besonders fasziniert hat: Alle Experten, ganz gleich aus welcher Branche sie kamen, machen sich für das Gleiche stark – den Wandel der HR- und Recruitingwelt so gut wie möglich zu begleiten und damit verbunden Verantwortung für Bewerbende wie Mitarbeitende zu übernehmen. 

Anders als beispielsweise auf der Zukunft Personal Nord, auf der sich eher HR-Software- und Produktdienstleister positionieren, finden sich auf der Schicht im Schacht wirklich HR-Menschen ein, die andere kennenlernen wollen, um gemeinsam weiterzukommen – mit dem Ziel, die Recruiting-Welt zusammen ein Stückchen besser zu machen.

Den Abschluss dieser wirklich besonderen Konferenz bildete ein ebenso ungewöhnliches Abendprogramm, bevor es für mich in den Alltag zurückging: Mit vielen neuen Ideen und Inspirationen und dankbar dafür, mit der VRG HR als ‚Kumpel‘ bei der Schicht im Schacht dabei gewesen zu sein!“

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