Oldenburg, 21. April 2023 // Mit einer Zeitungsanzeige fing alles an: „Beteiligung an profitablem Rechenzentrum und Softwarehaus zu verkaufen“, lautete das Gesuch. Eine Aufgabe wie gemacht für den damals 50-jährigen Dr. Uwe Vaihinger, der die Anzeige am Flughafen beim Blättern in der FAZ entdeckte. Er sah zu dieser Zeit bei IBM für sich ohnehin keine Perspektive mehr, aber hier die Chance, etwas Eigenes anzugehen. Der gebürtige Schwabe zog also 1994 in den Norden und baute Rechenzentrum und „Softwareschmiede“ zu einer erfolgreichen Gruppe aus, die er 2011 als alleiniger Gesellschafter übernahm. Sie besteht heute aus 6 Unternehmen mit fast 500 Mitarbeitenden an 8 Standorten, bundesweit. Unternehmensschwerpunkte sind Software, IT und Beratung für Personalmanagement und Personalabrechnung, Lösungen für die Sozialwirtschaft und digitale Prozessoptimierung für den Mittelstand.

„Die internen Strukturen mussten damals komplett umgekrempelt werden, und es brauchte Investitionen in neue Technologien, um am Markt bestehen zu können“, beschreibt Vaihinger seine ersten Schritte in dem bereits 1965 gegründeten Unternehmen. Auch sein eigenes Interesse an Technik und Computern zeigte sich schon zu Schulzeiten: „Ich war immer ein Zahlen-Mensch, habe Elektrotechnik studiert und im Rahmen meiner Promotion an der Universität Hannover eine rechnergesteuerte Messmaschine gebaut“, berichtet er.

Ein Interesse, das er seinen Söhnen Sönke und Ole Vaihinger vererbte, die auch in seine unternehmerischen Fußstapfen traten, und denen er 2016 die VRG übergab – als echtes Familienunternehmen und Beispiel für erfolgreichen deutschen Mittelstand. Doch kein Grund, sich auf dem Erreichtem auszuruhen: „In der IT gilt es wie in keiner anderen Branche, sich immer wieder neu zu erfinden und Innovationskraft zu beweisen. Wir müssen hellwach sein, sind breit aufgestellt, bedienen verschiedene Märkte und haben damit mehrere Eisen im Feuer. Das schafft Stabilität und gibt uns Sicherheit – und auch den Menschen, die bei uns arbeiten.“

So verfolgte er auch nach der Unternehmensübergabe aufmerksam die weitere Entwicklung der VRG. Die Mitarbeitenden wiederum kennen und schätzen ihren „Doc“, wie er respektvoll genannt wird, nach wie vor als versierten Ratgeber. Uwe Vaihinger ist indes auch nach seinem Rückzug nicht langweilig geworden, konnte er sich doch endlich intensiver seinen Hobbies Lesen, Wandern und klassischer Musik widmen.

Am 21. April 2023 feiert er nun seinen 80. Geburtstag, und wenngleich er unumwunden zugibt: „Im Herzen bin ich immer Schwabe!“ fühlt er sich doch schon lange im Norden und in Oldenburg zu Hause. So kann man ihn auch immer noch live als Cellist im Oldenburger Kammerorchester erleben – wenn er nicht gerade mit den Söhnen über die Zukunft „seiner“ VRG diskutiert.