So geht Qualität heute! Qualitätsmanagement im Interview

Ja, man sollte sich schon für Strukturen begeistern können, um im Qualitätsmanagement zu arbeiten, findet Ines Theilen. Sie leitet seit 2018 das QM-Team der VRG IT, vormals TARGIS, die unternehmenseigene Software-Entwicklung der VRG - und trägt damit eine Menge Verantwortung.

Macht Qualitätsmanagement Spaß?

Mir schon! Ich bin ein sehr strukturierter Mensch, der immer in Prozessen denkt. Mir macht es einfach Freude, Dinge zu verbessern, Menschen zu überzeugen, sie mitzunehmen und zu unterstützen. Wenn wir unsere Softwarelösungen verbessern, sind die Kunden doch zufriedener. Und genau das ist es, was mich antreibt: Ich möchte einfach, dass alle total begeistert sind!

Wie arbeitet ein Qualitätsmanagement?

Am besten mit einem guten Team: Wir sind im QM drei Mitarbeiter und kümmern uns gemeinsam um die Optimierung der Prozesse bei der Software-Entwicklung. Am Anfang geht es um Definitionen: Was genau brauchen wir eigentlich? Was soll eine Lösung im Detail können? Bei der Entwicklungsarbeit steht dann die Dokumentation im Vordergrund. Jeder Schritt muss bis ins Detail nachvollziehbar sein. Das in jedem Bereich umzusetzen, ist eine Menge Arbeit. Aber es lohnt sich! Denn so weiß jeder Software-Entwickler zu jeder Zeit, wo wir stehen. Oder wo wir ansetzen müssen, wenn es noch etwas zu verbessern gibt.

... und mit welchem Ziel?

Im Zentrum unserer Arbeit stehen Softwarelösungen, die unsere Anwender in ihrer täglichen Arbeit unterstützen sollen. In der VRG sind das je nach Unternehmen ganz unterschiedliche Bereiche: etwa Personalabrechnung oder Personalmanagement bei VRG HR. Bei VRG MICOS sind wir in der Sozialwirtschaft, da haben wir es mit der täglichen Dienstplanung zu tun, mit Leistungsabrechnung, Controlling oder einem Warenwirtschaftssystem. Jeder Bereich hat andere Anforderungen. Qualitätsmanagement ist dann immer auf der Suche nach Verbesserungspotenzial: Wie kann ich etwas noch besser, einfacher oder schneller machen? Dafür muss ich aber genau wissen, was unsere Kunden eigentlich wollen. Wenn ich erst, wenn die Software fertig ist, feststelle, das ist gar nicht das, was ich erwartet habe, oder was der Kunde an dieser Stelle möchte, dann ist es viel zu spät. Deshalb müssen wir das möglichst früh definieren.

Was ist im Alltag besonders wichtig?

Ich kann vom Qualitätsmanagement aus immer nur Tipps, Anleitungen oder Hilfestellungen geben. Aber alles durchtesten würde überhaupt nicht funktionieren, wenn Entwickler oder Helpdesk nicht mittesten würden, das ist immer ein „gemeinsam“. Und wichtig ist, dass wir mit Lösungen ganz nah an den Prozessen der Kunden sind. Wir brauchen saubere Anforderungen, wir müssen uns verstehen, wir müssen dieselbe Sprache sprechen. Wenn vom Kunden eine Anforderung kommt, dann müssen wir dasselbe verstehen wie etwa die Kundenberater. Denn die kennen sich nicht nur fachlich aus, sie sind ja auch vor Ort, direkt in den Unternehmen oder Einrichtungen, und wissen: Wie ist es beim Kunden? Wie sind die Systeme dort? Also muss man ganz viel miteinander reden - das ist das Allerwichtigste überhaupt.