Das kommt: 10 Technologie-Trends 2020 (nach Gartner)

Früher war alles besser? Wohl kaum. Aber die Zukunft ist auch nicht ohne: Wenn es um neue Technologien und Digitalisierung geht, schwanken Experten zwischen vorsichtiger Euphorie und ungeahnten Chancen, warnen aber mindestens vor den Gefahren Künstlicher Intelligenz. Ein Streifzug durch die An- und Aussichten der Analysten und Zukunftsforscher.

Glaskugel 4.0: Schon sehnsüchtig erwartet, veröffentlichte das amerikanische Marktforschungsunternehmen Gartner wie in jedem Spätherbst seinen Ausblick auf die wichtigsten 10 Technologietrends für 2020. Mehr ist mehr, scheint die Devise - und kaum ein Bereich, der von Künstlicher Intelligenz, „KI“ nicht verschont bliebe. Doch während Grenzen zwischen Mensch, Maschine und Umwelt verschwimmen, nehmen auch Skepsis und der Ruf nach Sicherheit zu. Für Unternehmen gilt: Jetzt informieren, um nicht später zum analogen Auslaufmodell zu werden.

Trend #1: Hyperautomation

Mehr Automation gefällig? Zunehmend komplexe Tätigkeiten treffen auf maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz - und das mit Erfolg.

Trend #2: Multiexperience

Echte Umgebungen kombiniert mit künstliche Realitäten: Augmented Reality, Mixed Reality, Virtual Reality - eigene Eindrücke mischen sich in Mensch-Maschinen-Interfaces mit digitalen Informationen.

Trend #3: Demokratisierung

 Mehr Wissen für alle! Das Internet macht‘s möglich: Immer mehr Menschen erhalten einfacher, zu jeder Zeit und an jedem Ort Zugang zum Wissen der Welt.

Trend #4: Menschliche Erweiterung

Werden wir alle zu Androiden? Technologien verbessern unsere kognitiven und physischen Fähigkeiten, durch tragbare Technik wie Wearables oder sogar als Implantate.

Trend #5: Transparenz und Nachvollziehbarkeit

Der Preis des Fortschritts: eine Vertrauenskrise. Da hilft nur Transparenz - Kunden möchten heute ganz genau wissen, wie und wo Unternehmen Künstliche Intelligenz nutzen.

Trend #6: Edge Computing

Dezentrale Datenverarbeitung am Rande des Netzwerks, ohne „Umweg“ übers Rechenzentrum: Edge-Computing soll bis zu 20-mal größer werden als konventionelle IT-Dienste heute

Trend #7: Verteilte Cloud

Verteilte statt zentralisierte Cloud - die einen Services kommen aus der Cloud, andere Funktionen bleiben stationär - funktioniert erstaunlich schnell und gut.

Trend #8: Autonome Dinge

Autonome Dinge wie Maschinen oder Fahrzeuge erobern den öffentlichen Raum - heraus aus sicheren kontrollierten Umgebungen und Fabrikhallen.

Trend #9: Praktische Blockchain

Die Blockchain, eine Art „verteiltes Konto“, hat sich zum Sicherheitsmerkmal für Online-Währungen oder komplexe Projekte entwickelt. Bei der „Practical Blockchain“ übernehmen Firmen nur die Teile, die sie gerade brauchen und behalten daneben traditionelle Technologien bei.

Trend #10: KI-Sicherheit

Je weiter KI sich ausbreitet, umso wichtiger werden Fragen zur Sicherheit: Wer kontrolliert KI, die Unternehmen und unseren Alltag steuert?


>> Es geht nicht nur um Digitalisierung oder darum, hier und da einen Prozess zu optimieren. Sondern Antworten auf die großen Fragen zu finden: Wie weit lassen wir Künstliche Intelligenz unser Leben bestimmen? <<

Neues Denken als Chance

Auch in Deutschland prognostizieren Zukunftsforscher wie das Zukunftsinstitut oder Trendone gerade den unaufhaltsamen Fortschritt der Mensch-Maschine-Technologien: Mit wissenschaftlich gesicherten Methoden von Statistik bis Wahrscheinlichkeitslehre entwerfen sie realistische Szenarien für Trends (5-10 Jahre) oder „Zukünfte“ (10-25 Jahre). Verschiebt man relevante Parameter jeweils ins Extreme, erhält man eine besonders große Spannbreite an denkbaren Entwicklungen.

Ob sie Wirklichkeit werden? Das können auch die Zukunftsforscher nicht vorhersagen. Eines haben aber alle Trends und Prognosen gemeinsam: Wer sich traut, sie als Möglichkeiten für (s)eine Branche zu denken, ist weniger überrascht, sondern einfach besser auf die Zukunft vorbereitet - und das gilt für Menschen genauso wie für Unternehmen.